Samstag, 3. Oktober 2015

Küchenchaos aka Rao bäckt und ist dabei nicht sehr konzentriert

Und wieder sind zwei Wochen ins Land gezogen, es herbstelt offiziell und die Temperaturen in der Früh sind im besten Falle zweifelhaft.

Was tut die frierende Küchendomina dagegen? Backen!

Und da ein Tantchen völlig unsubtil ihre Lieblingstorte zum Geburtstag eingefordert hat, wird es eine

Meraner Maronitorte

Platz? Wer braucht schon Platz!
So weit so gut, dank Küchensklave Kitchenaid und genügend Schüsseln - wenn auch nicht genügend Platz - kein Problem. Möchte man meinen. Teig in der Backform, 2 schöne Fotos fürs Blöggchen, ab ins Rohr. Letzter prüfender Blick aufs Rezept. Upps. 10 dag, nicht 10 Gramm Zucker. Na gut, alles raus, Zucker rein, einmal umrühren, wieder ins Rohr. Aber jetzt. Zweiter Kontrollblick, Frau weiß ja nie... Oh, Rum und Zitronenschalenabrieb. Obs auffällt? Also wieder raus, fehlende Teile hinzu, mit Augenmaß auf Verdacht noch ein bissel Zucker hinterher, wenn man eh schon dabei ist ... Backform nochmal befettet und bemehlt, Masse wieder rein - ab ins Rohr.

Und da ist der Teig nun brav drinnen, und mich trifft der Schlag weil der jährliche Sirenentest stattfindet.

2 Herzinfarkte und 50 Minuten später. Das gute Stück ist wieder draussen und rastet jetzt. Und wie üblich erstaunt, wie flach das immer wird. Aber ohne Natron, ohne Backpulver und nach zwei Extrarunden bis alles im Ofen war vermutlich kein Wunder. Hauptsache es schmeckt. Und wie ich grad merke, hätte es dafür viel weniger Mehl sein sollen. Oha. Da habe ich es andersrum verdreht. Ich bin offensichtlich wochenendreif. Tsts.

Stelle gerade erleichtert fest, dass ich zumindest kein Küchenmesser mehr anfassen muss für den Rest der Vorbereitung. Besser das ist. Entschluss gefasst, dieses Wochenende keinen weiteren Backexperimente durchzuführen. Oder irgendwas, was scharfe Messer beinhaltet. Oder ein heißes Backrohr. Oder irgendwas, wo ich Unfug mit treiben könnte. 

Und das Resümee nachdem die Damen wieder gesättigt von dannen geschlichen sind: Die Torte ist zwar kompakter, aber sehr lecker.


Rezept Meraner Maronitorte

(zur Erklärung: 1 dag = 10 Gramm)

Teig:
  • Haselnüsse, gerieben 15dag
  • Kochschokolade 8dag 
  • Mehl 25g - Gramm, wirklich 
  • Butter 15 dag
  • Eier 6, getrennt
  • Zucker 15 dag
  • Zitronenschale Abrieb
  • Rum 1 EL

Obendrauf:
  • Kompottkirschen/Weichseln entkernt 25dag
  • RK-Maronireis 250g, aufgetaut
  • Vanillezucker 1 Päckchen
  • Schlagobers 250ml
  • Marmelade 5g
  • Staubzucker 10dag
  • Rum 2 EL

Haselnüsse und die Kochschokolade reiben und mit dem Mehl vermischen (oder die faule Variante: Haselnüsse gerieben kaufen und die Schokolade mit dem Messer hacken, schmilzt sowieso).

Die Butter schaumig rühren und nach und nach die 6 Dotter und 10 dag Zucker einrühren.
Mit einer Prise Salz, 1 EL Rum und etwas abgeriebener Zitronenschale würzen.

Die 6 Eiklar mit 5 dag Zucker steif schlagen und gemeinsam mit Haselnussmischung zur Dottermasse geben.

Vorsichtig durchmischen und in einer befetteten und bemehlten Tortenform (25cm Durchmesser) bei 175° (Gas Stufe 4) ca. 50 Minuten backen.

Die ausgekühlte Torte bestreut man mit einer Mischung aus den Kompottkirschen und der Marmelade. 

Den Kastanienreis mit dem Staubzucker, dem Vanillezucker und 2 EL Rum verrühren und durch ein Sieb auf die Torte passieren.

Mit Schlagobers garnieren - kann auch weggelassen und separat serviert werden. Hat den Vorteil, dass man weniger davon isst *hust* und sich einen Teil in den Kaffee klatschen kann.